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Bauchliebe.ch

von Belinda Kurmann, Gründerin und Inhaberin
Die moderne Textilherstellung befindet sich im Spannungsfeld zwischen Hightech-Innovation und massiver ökologischer sowie sozialer Belastung. Während sich die Branche sichtbar weiterentwickelt und zunehmend mit Nachhaltigkeitsversprechen wirbt, bleibt der Grossteil der weltweiten Bekleidung ein Produkt aus günstiger Massenproduktion, komplexen Lieferketten und starkem Preisdruck.
Die Vielfalt der Materialien hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Naturfasern wie Baumwolle, Wolle, Leinen und Seide gelten zwar als traditionell und hautfreundlich, weisen jedoch in der Herstellung grosse Unterschiede in ihrer Umweltbilanz auf. Besonders der konventionelle Baumwollanbau verursacht enorme Wasser- und Pestizidbelastungen, während Merinowolle zwar temperaturregulierend und langlebig ist, aber Fragen rund um Tierwohl und Transportwege aufwirft. Parallel dominiert die synthetische Faserproduktion den Weltmarkt: Polyester, Nylon und Elasthan sind günstig, haltbar und vielseitig einsetzbar, beruhen jedoch auf Erdöl und tragen durch Mikroplastik beim Waschen zur weltweiten Umweltverschmutzung bei. Regenerierte Cellulosefasern wie Viskose, Lyocell und Bambusviskose bieten einen Mittelweg zwischen Natur und Technik, unterscheiden sich jedoch je nach Produktionsmethode stark in ihrer ökologischen Bewertung – von chemieintensiven Prozessen bis hin zu geschlossenen Kreislaufsystemen.
Der Weg vom Rohstoff zum fertigen Kleidungsstück ist lang und selten transparent. Ein einzelnes T-Shirt kann Stationen auf mehreren Kontinenten durchlaufen, bevor es im Laden oder Onlineshop landet. Rohstoffgewinnung, Spinnerei, Weberei oder Strickerei, Färberei, Ausrüstung, Zuschnitt und Konfektion finden oft in unterschiedlichen Ländern statt. Diese Fragmentierung erschwert die Kontrolle über Umweltstandards und Arbeitsbedingungen. Die grösste Umweltbelastung entsteht dabei nicht beim Nähen, sondern beim energie- und chemieintensiven Färben und Veredeln von Stoffen.
Kritik an der Branche bleibt berechtigt. Fast Fashion setzt weiterhin auf sehr schnelle Kollektionswechsel und grosse Stückzahlen, was systematisch zu Überproduktion führt. Nicht verkaufte Ware wird häufig entsorgt oder vernichtet. Die Mikroplastikbelastung durch synthetische Kleidung stellt ein globales Umweltproblem dar, das bislang nur unzureichend reguliert wird. In Niedriglohnländern gehören niedrige Löhne, hohe Arbeitsbelastung und geringe Arbeitssicherheit weiterhin zur Realität vieler Textilarbeiterinnen und -arbeiter, obwohl einzelne Marken oder Zertifizierungen Verbesserungen anstreben. Standards wie GOTS, IVN Best, RWS oder OEKO-TEX schaffen Orientierung, beziehen sich jedoch nur auf einen Teil des Gesamtmarktes.
Technologische Entwicklungen zeigen, dass Veränderungen möglich sind. 3D-Strickverfahren für nahtlose Kleidungsstücke, Digitaldruck statt wasserintensiver Rotationsdruck, Laser-Veredelung bei Denim und erste Pilotversuche automatisierter Nähsysteme reduzieren Ressourcenverbrauch und verbessern die Arbeitsprozesse. Allerdings erreichen solche Innovationen bisher hauptsächlich das Premium-Segment, während die Massenproduktion weiterhin an den kostengünstigsten Standorten und mit bewährten, aber ressourcenintensiven Prozessen arbeitet.
Auch das Konsumverhalten befindet sich im Wandel. Viele Menschen achten stärker auf Herkunft, Qualität und Langlebigkeit ihrer Kleidung. Besonders im Bereich Kinderbekleidung gewinnen verträgliche Materialien und gesundheitliche Aspekte an Bedeutung. Secondhand, Mietmodelle und Reparaturangebote nehmen zu, doch die Entwicklung bleibt langsam. Global betrachtet dominiert Fast Fashion weiterhin deutlich, sowohl in Stückzahlen als auch in Umsatz.
Letztlich steht die Textilindustrie an einem Wendepunkt. Technologie, Zertifizierungen und politischer Druck können Veränderungen fördern, aber entscheidend bleibt das Verhalten der Konsumentinnen und Konsumenten. Solange günstige, kurzlebige Mode in grossem Umfang nachgefragt wird, wird sich das Produktionssystem nur begrenzt verändern. Erst wenn Kleidung wieder als wertiges, langlebiges Gut verstanden wird – und nicht als Wegwerfprodukt – kann aus der heute hochgradig belastenden Branche ein wirklich verantwortungsvoller Industriezweig werden.
Herstellung von Naturtextilien fürs Baby, Kinder und Damen
Die Herstellung von Naturtextilien umfasst viele sorgfältig aufeinander abgestimmte Schritte – vom Anbau über die Ernte, Reinigung, Spinnerei und Weberei bis hin zum Färben, Nähen und zur abschliessenden Veredelung. Bei Bauchliebe.ch stehen dabei immer Nachhaltigkeit, Transparenz und umweltfreundliche Verarbeitung im Mittelpunkt.
Naturtextilien sind Stoffe, die aus natürlichen Fasern pflanzlichen oder tierischen Ursprungs bestehen. Sie zeichnen sich durch Atmungsaktivität, Hautfreundlichkeit, Langlebigkeit und biologische Abbaubarkeit aus. Zu den bekanntesten pflanzlichen Fasern zählen Baumwolle, Leinen, Hanf und Ramie, während Wolle, Kaschmir, Alpaka und Seide zu den wichtigsten tierischen Naturfasern gehören. Jede Faser besitzt ihre eigenen charakteristischen Eigenschaften und ihren individuellen Herstellungsprozess.
Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) wird in warmen Regionen wie Indien, der Türkei oder Ägypten kultiviert. Im Bio-Anbau kommen weder Pestizide noch synthetische Düngemittel zum Einsatz, wodurch die Böden geschont und Wasserressourcen geschützter werden. Nach der Ernte werden die Baumwollkapseln entkörnt, gereinigt und die Fasern mechanisch zu feinem Garn versponnen. Anschliessend werden sie zu Stoffen wie Jersey, Musselin, Twill oder Frottee gewebt oder gestrickt. Nachhaltige Hersteller setzen dabei auf pflanzliche oder GOTS-zertifizierte Farbstoffe anstelle chemischer Ausrüstungen.
Leinen, gewonnen aus der Flachspflanze, zählt zu den ältesten Kulturfasern der Welt. Flachs wächst besonders gut in gemässigten Klimazonen und benötigt wenig Wasser oder Pestizide. Nach der Ernte werden die Stängel geröstet, gebrochen und gehechelt, bis die langen Fasern freigelegt sind. Diese werden zu Garn versponnen und gewebt. Leinenstoffe fühlen sich angenehm kühl an, wirken antibakteriell und sind äusserst strapazierfähig.
Hanftextilien entstehen aus den Stängeln der Hanfpflanze, die sehr schnell wächst und kaum Pflege benötigt. Nach dem Rösten und Trocknen werden die Fasern mechanisch getrennt, versponnen und zu robusten, atmungsaktiven Stoffen verarbeitet. Hanf ist reissfest, temperaturausgleichend und aufgrund seines natürlichen Wachstums eine der ressourcenschonendsten Pflanzenfasern überhaupt.
Ramie, auch als Chinagras bekannt, stammt aus den tropischen Regionen Asiens. Die Pflanze liefert lange, glänzende Bastfasern, die zu feinen, seidig schimmernden Stoffen verarbeitet werden. Ramie ist schimmelresistent, besonders reissfest und überzeugt durch ihren natürlichen Glanz, der an Seide erinnert.
Zu den tierischen Naturfasern gehören vor allem Wolle, Kaschmir, Alpaka und Seide.
Wolle wird durch die jährliche Schur von Schafen, insbesondere Merinoschafen, gewonnen. Nach der Reinigung und Sortierung werden die Fasern gekämmt, versponnen und zu Stoffen gestrickt oder gewebt. Wolle ist atmungsaktiv, temperaturausgleichend, elastisch und selbstreinigend. Besonders beliebt ist mulesing-freie Merinowolle, die tierfreundlich und hochwertig produziert wird.
Kaschmir stammt aus der feinen Unterwolle der Kaschmirziege. Die wertvollen Fasern werden im Frühjahr ausgekämmt, sorgfältig gereinigt und zu feinen Garnen versponnen. Kaschmirtextilien sind unvergleichlich weich, leicht und wärmeisolierend. Aufgrund der aufwendigen Gewinnung zählt Kaschmir zu den edelsten Naturfasern.
Alpakawolle stammt von südamerikanischen Alpakas, die in grossen Höhen leben und nur alle ein bis zwei Jahre geschoren werden. Die Fasern sind seidig, leicht, wärmend und hypoallergen – perfekt für empfindliche Haut. Alpakas haben zudem einen sehr geringen ökologischen Fussabdruck, was die Wolle besonders nachhaltig macht.
Seide wird aus den Kokons der Seidenraupe gewonnen. Diese spinnt feine Fäden, die nach dem Ernten abgehaspelt und zu Garn versponnen werden. Konventionelle Seide entsteht durch das Erhitzen der Kokons, während bei Ahimsa-Seide (gewaltfreier Seide) die Raupen erst schlüpfen dürfen, bevor die Kokons weiterverarbeitet werden. Seide gilt als temperaturausgleichend, glänzend und hautberuhigend – ideal für sensible Babyhaut oder empfindliche Damenhaut.
Nach der Garnherstellung folgen das Weben oder Stricken, das Färben mit umweltfreundlichen Pigmenten und die Veredelung. Dabei werden die Stoffe gewaschen, weich gemacht oder leicht aufgeraut, um die Haptik zu verbessern. Nachhaltige Produzenten verzichten auf chemische Weichmacher und setzen stattdessen auf mechanische Verfahren oder natürliche Zusätze.
Für verantwortungsvoll hergestellte Naturtextilien sind internationale Standards entscheidend. Der GOTS (Global Organic Textile Standard) garantiert, dass die gesamte Produktionskette – vom Rohstoff bis zum fertigen Kleidungsstück – ökologischen und sozialen Kriterien entspricht. Der RWS (Responsible Wool Standard) steht für tiergerechte Haltung und nachhaltige Wollproduktion, während das Fair-Trade-Siegel faire Löhne und Arbeitsbedingungen sichert.
Bauchliebe.ch führt ein vielfältiges Sortiment aus GOTS-zertifizierten und nachhaltig produzierten Naturtextilien für Babys, Kinder und Damen. Jede Kollektion wird mit grösster Sorgfalt ausgewählt und vereint Qualität, Komfort und Umweltbewusstsein. Ob kuschelweiche Bodies aus Wolle-Seide, luftige Kleider aus Leinen oder hochwertige Damenbasics aus Bio-Baumwolle – Naturtextilien von Bauchliebe.ch bieten ein gutes Gefühl auf der Haut und im Herzen.
Ihre Belinda Kurmann mit dem Bauchliebe-Team
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